Alice im Wunderland - Künstlervereine - Künstlerhaus Graz

 

Erpe nimmt an der Künstlerverein-Ausstellung im Künstlerhaus Graz mit Arbeiten aus der Serie "Alice - hinter den Spiegeln" teil und denkt dabei an ihre dalmatinische Oma:

 

ALICE IM WUNDERLAND – HINTER DEN SPIEGELN

 

IM GEDENKEN AN ALICE CELIC

 

Alice im Wunderland mit den schrägen Figuren ist ein wunderbares Thema für eine Bilder-Serie.

Für mich aber nicht nur das.

Meine dalmatinische Oma hieß auch Alice, allerdings im Kroatischen: „Alitsche“ gesprochen.  Ich hab während des Malens dieser Bilder sehr viel an sie gedacht und einige Parallelen zu ihrer Namensvetterin gefunden.

Sie kam 1914 mit ihrem Mann und einem Sohn aus Triest in die Steiermark. 3 weitere Söhne machten dann eine stattliche Familie. Vor dem 1. Weltkrieg war Österreich ja auch wie ein „Wunderland“ für die Menschen vom Balkan. Viele wurden aus Arbeitsgründen oder durch Heirat Österreicher. Ja, damals war es noch ein großes Reich. Aber 1914 waren „Krowoten“ in Österreich nicht sehr willkommen, vor allem wenn sie nicht gut Deutsch konnten. In einem Provinznest musste meine Oma ihren ältesten Sohn zum Einkaufen schicken, weil er viel besser Deutsch konnte. Auch sonst glaube ich, dass sie damals nicht im Wunderland gelandet ist, sondern sich oft „Hinter den Spiegeln“ zurückgezogen hat. Aber eine mutige und lustige Frau mit positivem Gemüt hat es dann doch geschafft. Auch mit ihren Söhnen, die sie unter Anderem mit den Worten erzog: „Ich weiß nicht, hab ich Dich geboren oder hast Du mich geboren?“

Leider hat sie mir aus den schon erwähnten Gründen ihre Sprachen nicht weitergegeben. Sie sprach nämlich nicht nur Kroatisch, sondern auch Italienisch. Trotzdem hab ich dann ein wenig Kroatisch gelernt.

Dovidjenja moja Splitska baba!